Es verwundert kaum, dass Compliance nicht gerade das Lieblingsthema von Unternehmenslenkern ist. Dennoch: gesucht werden Compliance Officer in Hülle und Fülle. Nahezu 100 Stellenangebote sind permanent im Markt. Wie aber finde ich als Compliance-Spezialist den richtigen Arbeitgeber? Teil 2 meiner Blog-Serie, diesmal: Woran Compliance-Spezialisten bei ihrem Job-Interview denken sollten – und was Unternehmens-Manager daraus lernen können.
Möchte ich in die Champions-League-Branchen wie zum Beispiel Rüstung oder Bau? Oder in eine regulierte Branche wie Finanzdienstleistungen oder Pharma ? Ist das Unternehmen nur in Deutschland tätig oder auch in Europa oder sogar weltweit? Ist mir bewusst, dass ich es dadurch zum Beispiel mit Regelungen des „Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) zu tun bekommen werde?
Mit besten Grüßen aus UK und den USA
Immerhin verlangt in diesem Fall das amerikanische Justizministerium ein risikobasiertes Compliance-Programm. Dies bedeutet, dass mehr Ressourcen und größere Sorgfaltspflicht für die Bereiche mit dem höchsten Risiko des Unternehmens eingesetzt werden müssen. Darüber hinaus wird vom Management verlangt, dass über interne Kontrollen hinaus eine Unternehmenskultur vorgelebt wird, welche die Einhaltung der FCPA-Regeln in der gesamten Organisation fest verankert. Mehraufwand ist mir auch gewiss, wenn der neue Arbeitgeber durch Geschäfte in Großbritannien mit dem UK Bribery Act zu tun bekommt. Anhand dieser Fragen kann ich bereits im Vorfeld den zu erwartenden Stresspegel und mein Risiko-Umfeld einschätzen.
Das Bewerbungs-Interview: Willkommen beim „Barbecue“
Ihre „Checkliste“ ist damit noch lange nicht beendet. Geht es in das konkrete Vorstellungsgespräch, fühlen wir uns alle zunächst wie das sprichwörtliche Würstchen auf dem Grill: erhitzt, gedreht, angepiekt, geröstet. Wenn der Interviewer dann am Ende seinen Schlussakkord einleitet, den berühmten Satz „Und, haben Sie noch eine Frage?“ ausspricht und in Gedanken schon im Feierabend ist, schlägt Ihre Stunde: Nun sind sie der Grillmeister.
Starten Sie am besten mit Fragen nach der vorhandenen Struktur: Gibt es bereits eine eigene Compliance-Abteilung? Wurden schon erste Compliance-Maßnahmen implementiert? Wie sieht die Berichtslinie der Compliance-Abteilung aus? Wichtig sind regelmäßige Termine, in denen Vorstand oder Geschäftsführung selbst über Vertriebsstrategien und andere Compliance relevante Themen berichten. Sie sind genauso essentiell wie Berichte des Compliance-Verantwortlichen an die Geschäftsleitung. Eine Einbahnstrassen-Berichtslinie – der Compliance Officer spricht, der Chef nickt – ist leider noch allzu häufig anzutreffen.
Mehr Fragen, die Sie zum Grillmeister machen
Unser Fragen-Katalog ist damit aber noch beendet: Habe ich als CO Zugang zum Vorstand oder Geschäftsführer? Oder bin ich nur Anhängsel der Revision oder der Personalabteilung? Wie ist der Compliance Officer in Prozesse und Meetings eingebunden? Von Bedeutung ist hierbei, dass Compliance fest in den Obersten Führungskreis des Unternehmens eingebettet ist. Noch besser ist es, wenn Compliance-Themen darüber hinaus ein fester Agendapunkt auf Vertriebs- und Strategie-Meetings sind.
Zu viele Fragen auf einmal? Dann breche ich an dieser Stelle ab und warne Sie vor: Nächste Woche kommen wir zu dem Punkt, an dem Sie besser aufstehen und gehen sollten. Und wir widmen uns der alles entscheidenden Frage…
Bleiben Sie bis dahin gesund und compliant!
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